Die Bounce Rate zeigt Marketers an, wie viel Prozent deiner versendeten E-Mails nicht zugestellt werden konnten. Newsletter bouncen, wenn eine E-Mail-Adresse nicht existiert oder wenn es technische Probleme bei der Zustellung gibt. Bounces lassen sich dabei in zwei Kategorien unterteilen: Hard Bounces und Soft Bounces.
Inwiefern diese sich unterscheiden und wie du durch richtiges Bounce Rate Management die Anzahl deine Bounce Mails verringern kannst, erfährst du im folgenden Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Bounce Mail?
Eine Bounce Mail – manchmal auch Bounce Message genannt – ist eine automatisierte Nachricht, die darüber informiert, dass eine E-Mail nicht zugestellt werden konnte. Bounce bedeutet auf Deutsch so viel wie Abpraller.
Während der Begriff Bounce Mail eine Fehlermeldung beschreibt, bezeichnet Bounce Rate eine Kennzahl. Sie gibt dir nach dem Versenden deines Newsletters Auskunft über den Anteil an Empfänger:innen, der nicht zu erreichen ist.
Der Indikator errechnet sich aus dem Anteil fehlgeschlagener Zustellungen im Verhältnis zu den gesamten Zustellungen. Wie die meisten E-Mail-Marketing-KPIs wird der Wert hierbei in Prozent ausgedrückt. Die Formel lautet wie folgt:
(Bounce Rate = Bounces : Anzahl der Empfänger * 100)
Hier zum Verständnis ein Beispiel:
Eine Werbeagentur hat 10.000 Empfänger:innen. Zu Beginn des neuen Jahres möchte die Agentur all ihren bisherigen Kontakten einen guten Start ins neue Jahr wünschen. Das Neujahrs-Mailing wird an alle 10.000 Empfänger:innen versendet. Bei 400 Empfänger:innen kommt der Newsletter nicht an. Die Bounce Rate errechnet sich daher wie folgt:
Bounce Rate = 400 Bounces : 10.000 Empfänger * 100
Bounce Rate = 4%
Achtung, Verwechslungsgefahr! Das Wort Bounce Rate wird auch als Synonym für Absprungraten auf Webseiten genutzt. Hierbei ist ein Bounce ein Besucher oder eine Besucherin einer Webseite, der oder die diese direkt wieder verlässt, ohne weitere einzelne Unterseite der jeweiligen Domain zu öffnen.
5 häufige Ursachen für E-Mail Bounces
Wenn deine E-Mail-Nachrichten nicht bei den Empfänger:innen ankommen, kann das verschiedene Gründe haben. Zu den häufigsten zählen die folgenden:
- Ungültige E-Mail-Adresse: Es kann vorkommen, dass sich Tippfehler in die E-Mail-Adressen deiner Kontakte einschleichen – insbesondere, wenn du deine Kontakte manuell in einer Datei wie Excel verwaltest. Es kann aber auch sein, dass eine E-Mail-Adresse gar nicht existiert – zum Beispiel, wenn sich jemand eine Wegwerf-E-Mail zugelegt hat, um an ein von dir angebotenes Freebie zu kommen.
- Server-Probleme: Manchmal kann es auch passieren, dass die E-Mail Server deiner Empfänger:innen nicht erreichbar sind, z.B. wegen Wartungsarbeiten oder einer technischen Störung. Dieses Problem ist meist vorübergehend.
- Volles Postfach: Wenn deine Empfänger:innen keinen Platz mehr in ihrem Posteingang haben, werden deine Mailings nicht mehr zugestellt.
- Schlechte Sender-Reputation: Wurden deine Mails in der Vergangenheit oft als Spam markiert, kann es sein, dass du von den Servern deiner Empfänger:innen blockiert wirst und deine Mails nicht mehr zugestellt werden. Deine IP-Adresse landet dann auf einer Blocklist und deine E-Mails werden nicht mehr zugestellt.
- Spam-Wörter: Gewisse Begriffe in E-Mail-Betreff- und Text können dafür sorgen, dass deine Kampagnen von E-Mail Providern als Spam eingestuft werden. Dazu zählen Spam-behaftete Wörter oder Phrasen rund um Themen wie Kredite, Glücksspiel und Werbung. Auch Wörter, die ausschließlich aus Großbuchstaben bestehen und Ausrufezeichen solltest du meiden, damit deine Mailings nicht im Spam-Ordner deiner Empfänger:innen landen.
Seit Februar 2024 gelten neue Absenderanforderungen für Gmail und Yahoo. In unserem Blog-Artikel erfährst du, was du über DMARC-Authentifizierung, DKIM- und SPF-Prüfung und Co. wissen solltest.
Wie erkenne ich einen E-Mail Bounce?
Ob es beim Versand deiner Newsletter zu Bounces gekommen ist, welche Art von Bounce vorliegt und aus welchem Grund sie aufgetreten sind, verrät dir ein Blick in die E-Mail Marketing Software deiner Wahl.
Hard Bounces und Soft Bounces: Wo liegt der Unterschied?
Ist deine Bounce Rate ungewöhnlich hoch, ist es wichtig, sich die Bounce Mails genauer anzusehen. In der Detailauswertung wird zwischen Hard Bounces und Soft Bounces unterschieden. Deren Anzahl gibt wichtige Hinweise dazu, welches Ausmaß deine Zustellungsprobleme haben und ob bzw. wie du sie beheben kannst.
Hard Bounces
E-Mail-Adressen die permanent aufgrund von Zustellbarkeitsproblemen nicht erreichbar sind (z.B. weil die Adresse nicht mehr existiert), werden Hard Bounces genannt. Bei Brevo werden diese Empfänger:innen im Adressbuch dauerhaft gesperrt und als Hard Bounce gekennzeichnet. Es wird künftig nicht mehr versucht, E-Mails an diese Empfänger:innen zu versenden.
Soft Bounces
Gibt es ein vorübergehendes Problem bei der Zustellbarkeit eines Mailings (z.B. weil das Empfängerpostfach voll ist), so tritt ein Soft Bounce auf. Glücklicherweise können diese E-Mail-Adressen zu einem späteren Zeitpunkt erneut angeschrieben werden. Die Empfänger:innen, die ein Mailing nicht empfangen konnten, bleiben in deinem Adressbuch aktiv.
Bei Brevo versuchen wir in den nächsten 36 Stunden weiterhin, die zurückgestellte E-Mail erneut zu versenden, bis die E-Mail zugestellt wird. Funktioniert das Zustellen des Mailings allerdings auch nach dem vierten Versuch nicht, so wird auch dieser Kontakt dauerhaft gesperrt und als Hard Bounce gekennzeichnet.
Was bedeutet eine hohe Bounce Rate?
Welche KPI-Werte beim E-Mail Marketing als gut oder schlecht zu bewerten sind, ist schwierig zu bestimmen. Ein Indiz sind die durchschnittlichen Werte unseres Branchenbenchmarks 2018. Hier betrug die durchschnittliche Bounce Rate 3,37%. Du solltest dich jedoch keinesfalls nur daran orientieren, denn durchschnittliche Werte können je nach Branche stark variieren.
Allgemein lässt sich sagen: Bounce Rates von unter 2% gelten als normal. Übersteigt deine Bounce Rate diesen Wert regelmäßig, solltest du dir deine E-Mail Bounces einmal näher anschauen. Worauf du dabei achten solltest, erklären wir dir jetzt.
6 Wege, um deine E-Mail Bounce Rate zu senken
Wie du gesehen hast, können Bounces von vielen verschiedenen Faktoren abhängig sein. Diese Maßnahmen helfen dir dabei, hohe Bounce Raten zu vermeiden:
- Entferne fehlerhafte E-Mail-Adressen aus deinem Adressbuch.
- Entferne inaktive Abonnent:innen von deiner E-Mail-Liste.
- Schreibe ausschließlich Empfänger:innen an, die per Double Opt-in in den Empfang deiner Mails eingewilligt haben.
- Bring Abwechslung in deine E-Mail-Kampagnen! Damit vermeidest du es, als Spam-Roboter eingestuft zu werden.
- Vermeide Wörter und Zeichen, die den Spam-Filter auslösen könnten. Verzichte beispielsweise darauf, ausschließlich GROSSBUCHSTABEN oder viele Ausrufezeichen zu verwenden. Wenn es sich vermeiden lässt, dann solltest du auch von Phrasen, die eine besondere Dringlichkeit suggerieren, absehen.
- Verschicke E-Mails in regelmäßigen Abständen, damit deine Abonnent:innen nicht überrascht sind, wenn sie Mails von dir bekommen und deine Nachrichten nicht als Spam markieren.
Unsere Tipps helfen dir dabei, DSGVO-konform E-Mail-Adressen zu sammeln.
Fazit: Warum die Bounce Rate für deinen Marketing-Erfolg wichtig ist
Die Bounce Rate ist eine der wichtigsten Kennzahlen im E-Mail Marketing. Denn Bounces sind direkt mit der Zustellung deiner Newsletter verbunden und haben so einen essentiellen Anteil an der Performance deiner Mailings. Bounce Mails sollten daher in jedem Fall vermieden werden, insbesondere, da diese deine Reputation verschlechtern und so Spam-Filter auf dich aufmerksam machen.
Die gute Nachricht: Wenn du ein paar Dinge beachtest und beispielsweise deine Mailing-Liste aktuell hältst, ist es gar nicht so schwer, deine E-Mail Bounce Rate in den Griff zu bekommen.
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