Dezember 7, 2022

11 KPIs im E-Commerce, die Sie 2023 im Blick haben sollten (#6 ist ein Muss!) 📈

Lesezeit ungefähr 17 min
KPIs im E-Commerce

Sie möchten nächstes Jahr im E-Commerce so richtig durchstarten?

Um einzuschätzen, ob Ihr Online Shop geradezu auf Erfolgskurs steuert, sollten Sie einige wichtige Key Performance Indicators (KPIs) kontinuierlich im Auge behalten. Nur so können Sie frühzeitig auf E-Commerce Trends reagieren, Chancen nutzen und Risiken entgegenwirken.

Außerdem verliert Ihr E-Commerce Marketing früher oder später seine Effektivität, wenn Sie nicht kontinuierlich die Wirkung messen und Ihre Maßnahmen optimieren

Aber welche Kennzahlen im E-Commerce sind nun wirklich relevant? Das ist manchmal gar nicht so einfach zu beantworten, besonders für Unternehmen, die noch ganz am Anfang ihrer Reise stehen. 

In diesem Leitfaden verraten wir Ihnen, welche die wichtigsten E-Commerce-Kennzahlen sind und wie Sie sie berechnen und interpretieren.

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🔎 Überblick: Welche E-Commerce-Kennzahlen sollten Sie tracken?

Umsätze und Verkaufszahlen sind wahrscheinlich die ersten beiden KPIs, die Ihnen bei dieser Frage in den Sinn kommen. Das liegt natürlich nahe und ist auch absolut richtig. Doch diese beiden Kennzahlen sagen nicht viel darüber aus, wie es Ihrem Unternehmen wirklich geht.

Sie können viel verkaufen, ohne Gewinn zu erzielen. Sie können auch Tausende von Neukund:innen pro Tag gewinnen, dafür aber einen übertrieben hohen Preis bezahlen. Und vielleicht kaufen diese Menschen nie wieder bei Ihnen ein. Sie hätten in diesem Fall also hohe Umsätze und Verkaufszahlen, aber kein stabiles Geschäft.

Daher sollte jeder Online Shop die folgenden KPIs messen und verfolgen, um sicherzugehen, dass auch unter der Oberfläche alles reibungslos läuft:

  1. Die Conversion Rate
  2. Die Kundenakquisekosten
  3. Der durchschnittliche Bestellwert
  4. Die durchschnittliche Marge
  5. Der Anteil abgebrochener Käufe
  6. Der Customer Lifetime Value (Kundenlebenszeitwert)
  7. Die Kundenbindungsrate
  8. Die Rate an Retouren und Erstattungen
  9. Die erfolgreichsten Produkte und Kategorien
  10. Die E-Mail Performance
  11. Die Vanity-Metriken

Soweit der Überblick. Gehen wir nun ins Detail!

🚀 Das sind die wichtigsten E-Commerce KPIs

Die folgenden E-Commerce-Kennzahlen vermitteln Ihnen ein gutes Gesamtbild Ihrer Geschäftsleistung. 

Überprüfen Sie sie je nach Auftragsvolumen täglich oder wöchentlich. Das sollte genügen, um potenzielle Probleme schnell zu erkennen.

1. Die Conversion Rate

Die Conversion Rate ist wahrscheinlich die wichtigste E-Commerce-Kennzahl von allen. Sie gibt an, wie viele Besucher:innen zu Kund:innen werden, und berechnet sich nach dieser Formel:

CR = (Gesamtzahl der Kunden / Gesamtzahl der individuellen Besucher) * 100

Eines der häufigsten Probleme von E-Commerce-Unternehmen besteht darin, viel Traffic zu generieren, aber überhaupt keine Verkäufe zu erzielen.

Diese Erfahrung spiegelt sich darin, dass die durchschnittliche Conversion Rate im E-Commerce nur um die 2,27 % beträgt.

Das zeigt deutlich: Traffic auf der Website zu haben ist nicht alles. Wenn die Nutzer:innen dort landen, ist noch Überzeugungsarbeit nötig, damit es zur Bestellung kommt. Dabei muss alles stimmen: das Produkt, der Preis, das Kauferlebnis, die Sicherheit bei der Zahlung, die Rückgabemöglichkeiten und natürlich die Marke.

Der Prozess zur Verbesserung dieser Metrik heißt Conversion-Rate-Optimierung (CRO). Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Sales Funnel, das Besucherverhalten auf der Website, die Seitenaufrufe und die Ausstiegsseiten, um mögliche Conversion-Hürden zu identifizieren und aus dem Weg zu räumen.

Hier können Sie beispielsweise damit anfangen:

  • Navigation – nutzen Sie Heatmaps, um zu prüfen, ob sich Besucher:innen auf Ihrer Website leicht zurechtfinden.
  • Buttons – überprüfen Sie, ob Nutzer:innen auf Ihre Calls-to-Action Buttons klicken („Jetzt Angebot sichern“, „Hier mehr erfahren“ usw.).
  • Ausstiegsseiten – finden Sie heraus, wo sich Besucher:innen gegen einen Kauf entscheiden. Springen sie von einer Produktseite oder von Ihrer Über-uns-Seite ab?

Wenn Sie möglichst schnell Ihre Conversion Rate verbessern wollen, können Sie folgende Strategien ausprobieren:

  • Schalten Sie Facebook-Anzeigen für ähnliche Zielgruppen basierend auf Ihren besten Kund:innen, um mehr qualifizierten Traffic zu gewinnen.
  • Testen Sie jede Option in Ihrem Bezahlprozess selbst.
  • Optimieren Sie Ihre Website für die Nutzung auf Smartphones und Tablets.
  • Nutzen Sie Remarketing, um Nutzer:innen anzusprechen, die Ihre Website besucht haben, ohne etwas zu kaufen.·
  • Führen Sie ein SEO-Audit durch, um herauszufinden, ob Sie auf Ihren Produktseiten ungünstige Formulierungen verwenden.

2. Die Kundenakquisekosten

Diese E-Commerce-Metrik misst, wie viel es kostet, eine:n neue:n Kund:in zu gewinnen. Die allgemeine Formel dafür lautet:

Kundenakquisekosten = Gesamtausgaben für Akquise / Neukund:innen gesamt

Wenn Ihre Kund:innen durchschnittlich 50 Euro in Ihrem Shop ausgeben und die Akquisekosten jeweils 45 Euro betragen, bleiben 5 Euro übrig. Davon bezahlen Sie die Waren und alle anderen Kosten, und was dann noch übrig bleibt, ist Ihr Gewinn – oder wahrscheinlich eher Verlust.

Deshalb ist es wichtig, die Akquisekosten unter Kontrolle zu behalten. Jedes E-Commerce-Unternehmen hat eine Grenze, die es nicht zu überschreiten gilt. Sonst geht die Rechnung einfach nicht auf. Eine allgemeine Faustregel ist, die Kundenakquisekosten unter 30 % des Kundenlebenszeitwerts zu halten (dazu später mehr).

Wenn Sie Geld in Website-Traffic investieren, hat dies nur teilweise Auswirkungen auf Ihr Kunden- und Umsatzwachstum. Um wirklich Gewinn zu generieren, sollten Sie Ihre Akquisekanäle so optimieren, dass Sie nur für möglichst hochwertigen Traffic bezahlen, der mit höheren Raten konvertiert.

Manchmal ist weniger Traffic mit einer höheren Conversion Rate profitabler als ein hohes Traffic-Volumen, das kaum konvertiert.

Treffen Sie die richtigen Budget-Entscheidungen

Analysieren Sie alle Ihre Akquisekanäle – Social Media, Anzeigen, Rezensionsseiten, Empfehlungen usw. – um zu ermitteln, welche Ihrem Unternehmen wirklich etwas bringen. Wenn Sie Ihr Marketingbudget richtig investieren, zahlen Sie nur so viel für Akquise, wie Sie sich leisten können.

Stellen Sie sicher, dass Sie wissen, wie viel das ist. Andernfalls könnten Sie bei dem Bemühen um neue Kund:innen unterm Strich Geld verlieren.

Denken Sie auch daran, die Kosten nach Standort zu segmentieren. Die Preise sind für Europa, Nordamerika und den Rest der Welt unterschiedlich.

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3. Der durchschnittliche Bestellwert

Das Thema Akquisekosten führt uns direkt zur nächsten E-Commerce-Metrik: der durchschnittliche Bestellwert. 

Es geht also um den durchschnittlichen Betrag, den ein:e Kund:in für jede Bestellung in Ihrem Shop ausgibt.

Sie können ganz ohne zusätzlichen Traffic Ihren Umsatz steigern, indem Sie den durchschnittlichen Bestellwert erhöhen. Eine größere Bestellung kostet Sie nur einen Bruchteil mehr für Ware, Handling und Versand. Aber sie spart Akquise- und Transaktionskosten. Ein höherer durchschnittlicher Bestellwert bedeutet also mehr Gewinn.

Hier einige Möglichkeiten, um Ihren durchschnittlichen Bestellwert zu erhöhen:

  • Bieten Sie Bundles, Mix & Match, Vorratspacks oder Abonnements an
  • Verkauf von Extras oder ergänzenden Dienstleistungen
  • Treueprogramme
  • Kostenloser Versand von Bestellungen über dem durchschnittlichen Bestellwert
  • Verstärkte Investition in Marketing-Kanäle, die Ihnen einen höheren durchschnittlichen Bestellwert bringen
Beispiel für E-Commerce KPI: der durchschnittliche Bestellwert

Quelle

4. Die durchschnittliche Marge

Die durchschnittliche Marge ist der Betrag, den Sie an jedem Produkt nach Abzug Ihrer Kosten verdienen. Sie zeigt in Prozent an, wie groß der Anteil Ihres Gewinns am Verkaufspreis ist.

Marge = [(Verkaufspreis – Warenkosten) / Verkaufspreis] * 100

Sie verkaufen vielleicht viel, aber erzielen Sie auch Gewinn? Halten Sie die Marge höher als die durchschnittlichen Akquisekosten, um ein nachhaltiges Geschäft zu führen.

Es ist normal, dass Sie sowohl leistungsstarke Produkte mit einer kräftigen Marge im Sortiment haben als auch Artikel, die Ihnen kaum etwas einbringen.

Was Sie für hohe Margen tun können? Wie die Formel zeigt, steigt die Marge, wenn der Preis steigt und/oder Ihre Warenkosten sinken.

Folgendes sind somit Möglichkeiten, Ihre durchschnittliche Marge zu erhöhen:

  • Erstellen Sie ein Bundle aus einem beliebten Produkt und einem anderen, das eine sehr gute Marge hat, um unterm Strich eine höhere Marge zu erzielen.
  • Stellen Sie Ihre profitabelsten Produkte in allen Kampagnen, Bildern usw. in den Mittelpunkt, um mehr davon zu verkaufen.
  • Wenn Sie Ihr Sortiment erweitern, geben Sie Produkten mit starker Marge den Vorzug.
  • Setzen Sie mehr auf Empfehlungskampagnen und nutzergenerierte Inhalte als auf Preissenkungen, damit sich die Kund:innen nicht an reduzierte Preise gewöhnen.
  • Erhöhen Sie Preise, aber bieten Sie Zubehör, Wartung usw. als kostenlose Extras.
Beispiel für E-Commerce KPI: die durchschnittliche Marge

Quelle

5. Der Anteil an Warenkorbabbrüchen

Ein Leidensthema für jedes E-Commerce-Unternehmen: Im Durchschnitt brechen 70% der Nutzer:innen beim Online Shopping den Kauf ab und verlassen ihren gefüllten Warenkorb.

Der Anteil abgebrochener Käufe zeigt an, wie viel Umsatz Ihnen entgeht.

Die Hauptgründe für Warenkorbabbrüche sind:

  • unerwartete Versandkosten
  • versteckte Kosten, die erst an der Kasse sichtbar werden
  • die Notwendigkeit einer Anmeldung
  • Nutzer:innen sehen sich nur um und haben keine Kaufabsicht
  • Der Bezahlprozess ist nicht sicher genug oder zu kompliziert
  • kein kostenloser Versand
  • voraussichtliche Lieferung nicht schnell genug
  • fehlende Zahlungsmöglichkeiten

Sie können an fast jedem dieser Punkte nachbessern, um die Abbruchrate in Ihrem Shop zu senken.

Erfahren Sie hier, wie Sie mit den richtigen Mails Warenkorbabbrecher:innen Schritt für Schritt zurück in Ihren Online Shop locken.

6. Der Customer Lifetime Value (Kundenlebenszeitwert)

Auch der Customer Lifetime Value (CLV) oder Kundenlebenszeitwert gehört unbedingt auf die Liste der wichtigsten Kennzahlen im E-Commerce. Er gibt an, wie viel ein:e Kund:in im Durchschnitt während seines oder ihres gesamten Kundenlebenszyklus in Ihrem Online Shop ausgibt.

Abhängig davon, ob Ihr Unternehmen schon länger oder erst seit Kurzem besteht, können Sie auf eine von drei Möglichkeiten zurückgreifen, um diesen Wert zu berechnen:

1. Vorhersage

CLV = Durchschnittlicher Bestellwert x Anzahl der Bestellungen

2. Mittelwert

CLV = Gesamtumsatz / Gesamtzahl der Kunden

3. Rückblick

CLV = Bestellung 1 + Bestellung 2 + …

Der Customer Lifetime Value ist wichtig, weil er die Kundenbindung abbildet. Je häufiger eine Person bei Ihnen einkauft, desto besser ist es. Ein höherer CLV bedeutet häufig auch einen höheren Gewinn. Die Akquisekosten haben wir bereits erwähnt. Sie fallen nur bei Neukund:innen an. Jeder weitere Auftrag danach kommt ohne weitere Akquisekosten hinzu, sodass sich diese bei treuen Kund:innen mit der Zeit immer besser bezahlt machen.

Wenn Sie den Fokus von der Akquise auf die Steigerung des CLV verlagern, sparen Sie am Marketingbudget und können Ihren Shop langfristig finanziell stabiler positionieren.

Eine Benchmark für den Wert festzulegen ist schwierig, da sie je nach Produktkategorien, Währungen und Märkten stark variieren würde. Doch ein globaler Bericht über E-Commerce-Marken kam auf einen durchschnittlichen CLV von 168 US-Dollar.

Wenn Sie Ihren CLV erhöhen wollen, haben Sie drei Möglichkeiten: 

  • den durchschnittlichen Bestellwert erhöhen
  • die Bestellfrequenz erhöhen 
  • den Kundenlebenszyklus verlängern
  • Oder noch besser: alles drei auf einmal

Hier einige Ideen für die Umsetzung:

  • Schlagen Sie auf Produktseiten verwandte Produkte vor.
  • Erstellen Sie hochspezifische Produktkategorien, um Nutzer:innen beim Einkaufen zu helfen (z. B. Home-Office-Accessoires, Kleider für Hochzeitsgäste).
  • Legen Sie bei größeren Bestellungen Werbegeschenke oder Muster bei.
  • Ermöglichen Sie risikofreies Einkaufen durch kostenlose Rücksendungen.
  • Bieten Sie Benachrichtigungen, wenn gewünschte Produkte wieder vorrätig sind.
  • Segmentieren Sie Ihre Kund:innen in kleine Gruppen und senden Sie ihnen verschiedene, zielgerichtete Angebote per E-Mail.
  • Geben Sie alle Produktdetails vollständig an, um Rücksendungen zu minimieren.
  • Bieten Sie einen qualitativ hochwertigen Kundenservice und lernen Sie aus Feedback.
Beispiel für E-Commerce KPI: der Customer Lifetime Value

Quelle

Wer einen erfolgreichen Online Shop betreiben will, sollte die Steigerung des CLV auf der To-Do-Liste haben.

Identifizieren Sie Ihre wertvollsten Kund:innen und analysieren Sie ihre Customer Journey. Versuchen Sie dann, das gleiche Erfolgsrezept auf andere potenzielle Kund:innen zu übertragen. Wie haben diese Personen Sie entdeckt? Welche Anreize haben auf sie gewirkt? Welche Produkte haben sie dazu gebracht, wiederzukommen?

Profi-Tipp: Behandeln Sie Ihre Kund:innen mit dem höchsten CLV besonders gut. Dann kommen sie nicht nur wieder, sondern werden vielleicht sogar zu Markenfürsprecher:innen, die Ihnen weitere treue Kund:innen bringen können.

7. Die Kundenbindungsrate

Die Kundenbindungsrate ist der Anteil der Stammkund:innen (mit mehr als einer Bestellung) an der Gesamtheit Ihrer Kund:innen. Eine einfache Formel zur Berechnung lautet:

Kundenbindungsrate = (Anzahl Kund:innen mit mehr als 1 Bestellung / Gesamtzahl der Kund:innen) * 100

Diese E-Commerce-Kennzahl vermittelt vor allem über längere Zeiträume ein aussagekräftiges Bild.

Wiederkehrende Kund:innen sind weitaus profitabler als die Gewinnung neuer Kund:innen, da die Akquisekosten nur einmal anfallen.

Wie können Sie die Kundenbindung verbessern? Die Arbeit beginnt nach dem ersten Verkauf:

  • Verfolgen Sie die Kundenzufriedenheit (zur Messung können Sie den Net Promoter Score in Betracht ziehen).
  • Setzen Sie Anreize für weitere Käufe, zum Beispiel mit einem Treueprogramm, Wartungsservice, Zubehör oder persönlicher Beratung durch Expert:innen.
  • Senden Sie Reaktivierungs-E-Mails an einmalige Käufer:innen und bieten Sie einen Newsletter an, damit Kund:innen mit Ihrer Marke in Verbindung bleiben.
  • Senden Sie E-Mail-Erinnerungen, wenn Kund:innen das Produkt nachkaufen müssen (falls relevant).
  • Gewähren Sie Rabatte für künftige Bestellungen.

Erfahren Sie hier noch mehr Tipps und Tricks zum Thema Kundenbindung im E-Commerce.

8. Die Rate an Retouren und Erstattungen

Retouren und Erstattungen sind insbesondere für kleinere Marken wichtige Signale. Hier geht es um die Rate der Bestellungen, bei denen es zu einem Rückversand oder einer Erstattung des Kaufbetrags kommt. 

Diese Kennzahl ermöglicht es Ihnen, häufigen Ursachen für Rücksendungen gezielt entgegenzutreten. Manchmal treten Probleme auf und Kund:innen senden Artikel zurück. Es überrascht nicht, dass die Rückläuferquote im Mode-Einzelhandel am höchsten ist.

Rücksendungen sind also normal und sie zu ermöglichen ist ein Muss. Doch eine hohe Retourenquote verweist auf Probleme mit der Produktqualität, Kundenzufriedenheit oder Lead-Qualität. Rücksendungen sind kostspielig, da sie die doppelte Bearbeitungszeit in Anspruch nehmen.

Rückerstattungen sind umso ernster zu nehmen, weil sie meist bedeuten, dass Kund:innen unzufrieden sind. Neben dem entgangenen Umsatz und den zusätzlichen Kosten droht hier negative Mundpropaganda. Die Chancen, dass diese Kund:innen Sie weiterempfehlen, stehen eher schlecht.

So minimieren Sie Retouren

Um die Retourenrate zu senken, lassen Sie Ihre Kund:innen zum einen genau wissen, was sie kaufen und zum anderen welche Qualität sie erwarten können. Das beinhaltet:

  • hochauflösende Fotos des Artikels aus verschiedenen Perspektiven, im Gebrauch und neben Vergleichsgrößen (zum Beispiel neben einer Person),
  • Beschreibungen verwendeter Materialien in den Produktdetails,
  • genaue Maße der Models und Angabe, welche Kleidergröße sie auf den Bildern tragen.

Versenden Sie außerdem genau das, was Sie versprechen. Nichts ist frustrierender als ein Produkt von unerwartet schlechter Qualität zu erhalten.

Beispiel für E-Commerce KPI: Retouren minimieren

Quelle

Treten Sie drittens mit Kund:innen in Kontakt, die ihre Einkäufe zurücksenden und bemühen Sie sich, Mängel zu beheben.

Seien Sie aber auch vorsichtig mit Kund:innen, die gewohnheitsmäßig ihre Einkäufe zurückschicken. Es gibt tatsächlich Menschen, die Kleidungsstücke einmal tragen und dann gegen eine volle Rückerstattung zurücksenden.

Gehen Sie den Gemeinsamkeiten aller Rücksendungen und Rückerstattungen nach, um die wichtigsten Ursachen zu beseitigen. Wenn Rücksendungen zum Beispiel lokal gebündelt auftreten, liefert Ihr Spediteur die Artikel vielleicht nicht in gutem Zustand aus.

Vielleicht enthält Ihre Website auch in einer bestimmten Landessprache irreführende Informationen. Oder die Qualität des Produkts eines bestimmten Produkts ist einfach nicht sehr hoch und Sie sollten es aus dem Sortiment nehmen.

9. Die erfolgreichsten Produkte und Kategorien

Wichtige Metriken wie die Conversion Rate, die Retourenrate und die Kaufabbruchrate variieren je nach Produkt und Kategorie.

Manche Artikel verkaufen sich pro Seitenaufruf häufiger, aber vielleicht bewerben Sie diese gar nicht auf Ihrer Startseite. Das bedeutet, dass sie nicht genug Sichtbarkeit erhalten, um ihr Verkaufspotenzial zu entfalten. Ihnen entgehen also Einnahmen.

Sehen Sie sich alle oben aufgezählten Metriken differenziert nach Kategorie an, wenn nicht sogar nach Produkt. 

Halten Sie die Augen offen für folgende Möglichkeiten:

  • Artikel, die Wiederholungsverkäufe ankurbeln,
  • Artikel, die sich besser verkaufen als Ihre Traffic-Treiber,
  • Artikel, die in größeren Mengen bestellt werden,
  • Artikel, die oft zu Kaufabbrüchen führen,
  • Artikel, die auffällig viele gute oder schlechte Bewertungen erhalten,
  • Artikel, die meist zusammen bestellt werden.

Auf Basis dieser Daten können Sie Ihr Sortiment, Ihre Produktseiten und Ihre Marketing-Ausgaben optimieren.

10. Die E-Mail Performance

Die E-Mail ist ein wichtiger Teil des E-Commerce Marketings

Eine sorgfältige Messung der Performance ist daher auch hier unverzichtbar. Nur anhand aussagekräftiger Metriken können Sie Ihre E-Mail-Kampagnen kontinuierlich verbessern.

Die wichtigsten Kennzahlen im E-Mail Marketing sind:

  • die Öffnungsrate
  • die Klickrate
  • die Abmelderate

Unser Benchmark ermöglicht Ihnen zudem, Ihre Kennzahlen mit verschiedenen Branchen und Regionen zu vergleichen.

Wir möchten der Liste aber noch zwei Dinge hinzufügen: Click Heatmaps, die anzeigen, welche Links in der E-Mail die Empfänger:innen anklicken, und deren Geolokalisierung. Diese bieten Ihnen ebenfalls wertvolle Einblicke in die Performance Ihrer E-Mail-Kampagnen, die Sie zur Optimierung verwenden können.

Denn vielleicht melden sich zum Beispiel viele Menschen aus einem bestimmten Land für Ihre Newsletter an und klicken häufig auf Ihre Angebote, aber Sie beliefern dieses Land gar nicht? Dann sollten Sie umgehend damit anfangen. 😊

11. Was ist mit den Vanity-Metriken?

Wir haben Ihnen bereits 10 von 11 E-Commerce-Kennzahlen vorgestellt.

Vielleicht fragen Sie sich an dieser Stelle, warum es Traffic, Interaktionen in sozialen Medien und Seitenaufrufe nicht in die Top-11-Liste geschafft haben. Denn je mehr Menschen Ihre Website besuchen, desto mehr Verkäufe erzielen Sie, oder nicht?

Nein, nicht ganz.

Die eben genannten drei Kennzahlen werden auch Vanity-Metriken genannt. Ein hohes Volumen an Website Traffic und viele Likes in Social Media geben schicke Diagramme ab, sind aber zu hoch im Marketing Funnel angesiedelt, um Ihnen wirklich aussagekräftige Informationen zu vermitteln.

Ein Aufruf Ihrer Website ist noch lange kein qualifizierter Lead. Dahinter kann auch ein:e Konkurrent:in stecken, ein Mensch auf Jobsuche oder ein:e Vermarkter:in, der oder die eine coole Website als Demonstrationsobjekt sucht. Keine:r davon wird etwas kaufen.

Damit eine Steigerung des Traffics zu mehr Verkäufen führt, muss es schon der richtige Traffic sein. Das heißt, mehr Personen aus Ihrer Zielgruppe müssen in den Funnel gelangen. Jemanden auf Ihre Website zu führen, der sich nicht für Ihre Produkte interessiert, ist Zeit- und Geldverschwendung.

Auch Interaktionen in den sozialen Medien sind irreführend. Ja, sie tragen zur Markenbekanntheit bei und bringen Traffic. Doch Likes sind kein gutes Maß für echtes Interesse. Klickraten und Conversions sind aus diesem Kanal viel aussagekräftiger.

💪 Metriken für Ihren Erfolg im E-Commerce

Wie bereits gesagt: Wer die eigene Performance nicht im Blick hat, wird es langfristig schwer haben, am Markt zu überleben.

In einer dynamischen Branche wie dem E-Commerce ist es unerlässlich, die Leistung und den Fortschritt des eigenen Unternehmens zu tracken. Jeden Tag passiert etwas Neues und Sie müssen wissen, wo sie stehen und wo die Grenzen Ihres Online Shops liegen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Beginnen Sie Ihre Analyse mit unseren oben vorgestellten E-Commerce-Kennzahlen und erweitern Sie später das Monitoring um detaillierte Analysen.

Ermitteln Sie dank des modernen Analyse-Dashboards den Return on Investment (ROI) jeder Ihrer Marketing-Kampagnen und nutzen Sie dieses Wissen, um Ihre Umsätze nach oben zu katapultieren.

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PS: Wussten Sie, dass Brevo (ex Sendinblue) vor Kurzem die SaaS-Marketing-Analyseplattform Metrilo akquiriert hat?

Metrilos Steckenpferd ist die Analyse von Traffic, Umsatz, Besucher- und Kundenverhalten, Produktleistung und Conversion Funnels. Das bedeutet für Brevo (ex Sendinblue)-Nutzer:innen mehr Analysefunktionen und eine noch bessere User Experience.

Denn Sie wissen ja: Nach der Kampagne ist vor der Kampagne.

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