Im Prinzip ganz simpel: Kein Newsletter ohne Empfänger:innen. Denn was nützt der weltbeste Newsletter der Welt, wenn du keine E-Mail-Adressen hast, an die du ihn versenden kannst?
Zugegeben, eine große und effiziente E-Mail-Liste aufzubauen dauert seine Zeit und kann vor allem für junge Unternehmen, die noch ganz am Anfang stehen, zu einer anstrengenden und langwierigen Angelegenheit werden.
Da klingen Online-Angebote, die mit einer Million E-Mail-Adressen zu relativ fairen Preisen werben, natürlich verlockend, stimmt’s? Doch der Schein trügt. Tatsächlich sprechen zahlreiche Gründe ausdrücklich gegen den käuflichen Erwerb von E-Mail-Adressen.
Wir verraten dir in diesem Blogartikel, warum der vermeintlich einfachste Weg nicht immer der beste ist und warum du lieber die Finger von gekauften E-Mail-Listen lassen solltest.
Inhaltsverzeichnis
- Newsletter an gekaufte E-Mail-Adressen versenden ist rechtswidrig
- Irrelevant + unpersönlicher Inhalt = schlechte Newsletter Performance
- Gekaufte E-Mail-Adressen schaden dem Image deiner Marke
- Gekaufte E-Mail-Listen sind schlecht für deine Zustellrate
- Mit gekauften E-Mail-Listen wirst du bei Newsletter-Plattformen gesperrt
- E-Mail-Adressen selbst sammeln: alle Vorteile im Überblick
- Nimm deine E-Mail-Listen selbst in die Hand
Newsletter an gekaufte E-Mail-Adressen versenden ist rechtswidrig
Der Kauf von E-Mail-Adressen ist in Deutschland grundsätzlich nicht verboten. Es ist also legal, online E-Mail-Listen von Drittanbieter:innen käuflich zu erwerben.
ABER: die Möglichkeiten, was du mit diesen erworbenen E-Mail-Adressen anstellen darfst, sind sehr limitiert. Denn spätestens seit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) führt kein Weg mehr an ihm vorbei: dem Datenschutz.
Für dein E-Mail Marketing bedeutet dies, dass dein Newsletter-Verteiler nur aus E-Mail-Adressen bestehen darf, deren Besitzer:innen nachweislich ihr Einverständnis zum Erhalt deines Newsletters gegeben haben.
Der Adresskauf bringt hierbei zwei Probleme mit sich:
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Zum einen kannst du dir nie sicher sein, ob Adressinhaber:innen tatsächlich jemals ihre Zustimmung erteilt haben. Auch wenn Online-Anbieter:innen behaupten, sie hätten die Einwilligung bekommen, kannst du dir dessen niemals wirklich sicher sein.
- Zum anderen dürfen Online-Anbieter:innen diese Zustimmung – selbst wenn es jemals eine gegeben haben sollte – nicht einfach mit den E-Mail-Adressen an dich weiterverkaufen. Denn die Zustimmung der Adressinhaber:innen gilt immer nur für das Unternehmen, das sich das Einverständnis eingeholt hat – und das bist nicht du. Du bist nur Newsletter-Versender:in. Also lieber Finger weg von gekauften E-Mail-Adressen.
Was du stattdessen tun kannst? Im Newsletter Marketing hat sich das Double-Opt-In-Verfahren (DOI-Verfahren) als bester und rechtssicherster Anmeldeprozess etabliert.
Das DOI funktioniert im Prinzip so: Potenzielle Interessent:innen melden sich für deinen Newsletter an. Anschließend erhalten sie eine Mail mit einem individuellen Bestätigungslink. Erst mit Klick auf diesen Link stimmen die E-Mail-Adressinhaber:innen ausdrücklich dem Empfang deines Newsletter zu und du hast einen Kontakt mehr in deinem E-Mail-Verteiler. Und das auf ganz legale Weise.
Irrelevant + unpersönlicher Inhalt = schlechte Newsletter Performance
E-Mail Marketing ist einer der kosteneffizientesten Marketing-Instrumente zur Neukundengewinnung und zur Kundenbindung. Aber ein großer E-Mail-Verteiler bedeutet keineswegs automatisch mehr Erfolg. Grundsätzlich gilt: Qualität vor Quantität.
Gekaufte E-Mail-Adresslisten – ob mit privaten E-Mail-Adressen oder mit Firmenadressen – sind häufig nicht nur fehlerhaft, sondern meist auch veraltet. Beispielsweise werden Jobwechsel, die inzwischen zur Normalität geworden sind, in gekauften E-Mail-Adresslisten häufig nicht berücksichtigt. Einen Teil der Adressen-Liste kannst du also überhaupt nicht nutzen.
Und der andere Teil interessiert sich höchstwahrscheinlich sowieso nicht für dein Mailing, da sich dieser ja ursprünglich nie aktiv für deinen Newsletter angemeldet hat. Das Ergebnis: schlechte Öffnungsraten und im schlimmsten Fall Spam-Markierungen.
Wenn du eine E-Mail-Liste kaufst, weißt du so gut wie nichts über die Personen auf dieser Liste. Du sendest also Nachrichten an Fremde. Das bedeutet, dass dein Newsletter für viele gekaufte Adressinhaber:innen gar nicht relevant ist. Und Relevanz ist das A und O im E-Mail Marketing. Denn: Was nicht interessiert, wird auch nicht gelesen.
Stell dir das so vor: Du gehst in ein italienisches Restaurant und erhältst eine Karte mit chinesischen Speisen. Genauso fühlen sich die Inhaber:innen der gekauften Adressen. Sie haben mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit kein Interesse an deinen Produkten und Neuigkeiten.
Der beste Weg, um im überfüllten Posteingang herauszustechen, ist, deinen Abonnent:innen einen echten inhaltlichen Mehrwert zu bieten. Damit meinen wir E-Mails, die nützliche Inhalte enthalten, die auf die spezifischen Interessen deiner Empfänger:innen ausgerichtet sind.
Gekaufte E-Mail-Adressen schaden dem Image deiner Marke
Niemand erhält gerne unerwünschte E-Mails – insbesondere nicht von Absender:innen, die er oder sie nicht einmal kennt und denen er oder sie nicht vertraut.
Bedenke, dass wenn du eine Mailingliste kaufst, viele der Personen auf der Liste nicht wissen, wer du bist. Wenn du also unaufgefordert E-Mails versendest, besteht auch immer die Gefahr, dass Empfänger:innen dein Unternehmen und deine Marke mit Spam assoziieren. Vor allem für größere Unternehmen können gekaufte E-Mail-Listen verheerende Konsequenzen mit sich bringen.
Und du weißt genau wie wir, dass es lange dauern kann, eine Marke aufzubauen, aber es häufig nur einen Fehler braucht, um sie wieder zu ruinieren.
Gekaufte E-Mail-Listen sind schlecht für deine Zustellrate
Wir haben dir ja bereits gesagt, wie wichtig die Relevanz für den Erfolg deiner E-Mail-Kampagne ist. Interessieren sich Abonnent:innen nicht für dein Mailing – was bei gekauften Adressinhaber:innen höchstwahrscheinlich der Fall ist – wird dein Newsletter ohne jemals gelesen worden zu sein entweder als Spam markiert oder direkt in den Papierkorb verschoben.
Schon eine einzige Spam-Markierung kann dazu führen, dass sich deine Versand-Reputation verschlechtert. Das wiederum bedeutet, dass deine Zustellrate sinken kann, selbst wenn nur ein kleiner Teil der E-Mail-Adressen gekauft sind.
Häufen sich die Spam-Markierungen, landest du möglicherweise sogar auf einer Blocklist und wirst bei bestimmten E-Mail Providern zukünftig gesperrt. Das bedeutet, dass beim nächsten Versuch, E-Mails zu versenden, deine E-Mails nicht zugestellt werden, selbst wenn sich deine Empfänger:innen tatsächlich bei dir angemeldet haben – dein persönlicher E-Mail-Marketing-Tod.
Erfahre hier Tipps zur Verbesserung deiner E-Mail-Zustellrate und erhalte ein kostenloses E-Book zum Thema.
Mit gekauften E-Mail-Listen wirst du bei Newsletter-Plattformen gesperrt
Bei Brevo und vielen anderen E-Mail Marketing Softwares ist die Verwendung von gekauften Listen nicht erlaubt. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Abgesehen davon, dass wir keine Rechtsverstöße unterstützen möchten, ist es zudem unser oberstes Anliegen, unsere eigenen IP-Adressen zu schützen. Denn gekaufte Listen bedrohen die gemeinsam genutzten IP-Adressen, über die wir Newsletter sicher an unsere Kund:innen versenden möchten.
Zudem sind wir sowie die meisten anderen E-Mail-Marketing-Anbieter:innen darauf bedacht, dass weder Spammer noch spammige Aktivitäten unterstützt werden.
E-Mail-Adressen selbst sammeln: alle Vorteile im Überblick
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Alle Empfänger:innen haben sich freiwillig für deinen Newsletter angemeldet. Das heißt, sie interessieren sich auf jeden Fall für deine Inhalte. Du kannst also sicher sein, dass ein großer Teil deiner Kontakte deinen Newsletter öffnen und sich weiter damit auseinandersetzen wird.
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Das Risiko, als Spam markiert zu werden, ist viel geringer, da alle Empfänger:innen deinen Newsletter selbst abonniert haben. Deshalb werden sie sich höchstwahrscheinlich auch an dich erinnern und deine E-Mails nicht als Spam markieren, sondern sich darüber freuen.
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Du hast die volle Kontrolle über deine Empfängerliste und weißt genau, welche Empfängermerkmale dort hinterlegt sind. Die Adressdaten sind immer auf dem neuesten Stand und vollständig.
- Wenn du E-Mail-Adressen selbst sammelst, versendest du deine Newsletter absolut rechtssicher und DSGVO-konform. Und du brauchst keine Angst zu haben, dass E-Mail-Marketing-Anbieter:innen dich sperren.
Nimm deine E-Mail-Listen selbst in die Hand
Die besten E-Mail-Listen sind die, die du selbst erstellt hast.
Falls du also mit dem Gedanken spielst, E-Mail-Adressen käuflich zu erwerben, solltest du diesen ganz schnell wieder aus deinem Kopf streichen. Denn: E-Mail-Adressen kaufen ist nicht nur rechtlich ein absolutes No-Go, sondern bringt dir auch in Sachen Relevanz keine Punkte.
Erfahre hier noch mehr Tipps und Tricks rund um die Themen Mailing-Liste erstellen und E-Mail-Adressen sammeln.
Wie du stattdessen eine qualitativ hochwertige und umfangreiche Empfängerliste aufbaust und im Nullkommanix E-Mail-Adressen sammelst?
Biete deinen Interessent:innen beispielsweise einen Anreiz für die Anmeldung zu deinem Newsletter. Sieh das als fairen Tausch an: Daten gegen eine kleine Belohnung. Ob exklusives E-Book oder ein 10%-Gutschein auf die erste beziehungsweise nächste Bestellung im Onlineshop – exklusive Vorteile und Goodies sind immer ein guter Weg, um schnell und viele E-Mail-Adressen zu sammeln.
Du solltest außerdem dein Newsletter-Anmeldeformular so platzieren, dass sich potenzielle Abonnent:innen weder penetrant genervt davon fühlen, noch sollten sie es lange suchen müssen. Teaser dein Formular als Eyecatcher zum Beispiel in der Opt-in-Bar ganz oben auf deiner Website an oder platziere es in der Sidebar oder in einem Exit Pop-up.
Lass deiner Kreativität beim Adressen sammeln freien Lauf und vor allem: Lass die Finger von gekauften E-Mail-Adressen.
Für deinen Marketing-Erfolg sind gekaufte Adresslisten sowieso wertlos und dein Geld an anderer Stelle besser aufgehoben.